Mika Noodt - der neue Stern am Triathlon-Himmel

20.09.2021

Foto © Activ images/ironmantri | Drei große Siege innerhalb eines Monats – es ist sicher nicht übertrieben, wenn man formuliert: Mika Noodt ist gegenwärtig der neue Stern am Triathlon-Himmel, und das als ein sehr erfolgreicher Triathlet aus Niedersachsen. Er ist im TVN-Landeskader AK U23. Groß geworden in Flechtdorf zwischen Braunschweig und Wolfsburg, sportlich groß geworden beim „wunderbaren VfL“, wie die Fans nicht müde werden zu betonen. Beim IM 70.3 im vergangenen Juli feiert Mika sein Sieg-Debüt einer Reihe, die nicht abreißen mag: Erstes Rennen, erster Sieg. Als Premiere über die Mitteldistanz im französischen Les Sables d‘Olonne gewinnt der erst 20-jährige Athlet Mika Noodt. Kurz nach dem Heidelbergman läuft er auch beim Frankfurter City-Triathlon als Erster durch Ziel.

In der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga startet Mika Noodt zwar für das Triathlon Team DSW Darmstadt, sein Heimatverein aber ist der VfL Wolfsburg und seinen Startpass hat er vom Triathlon Verband Niedersachsen. Deshalb sagen wir hier im Norden: sturmfest und erdverwachsen! Aber Mika sagt, dass er sich mittlerweile in Darmstadt heimisch fühlt, das Umfeld sei super! „Dennoch ist es schön auch ab und zu wieder in Wolfsburg zu sein, wo ich den Grundstein für meine jetzigen Erfolge legen konnte.“

Spaßfaktor im Vordergrund
Seine 2020er-Corona-Frust-Tour, als alles abgesagt und verboten war, nur trainiert wurde, trainiert und nochmals trainiert, da führte es Mika auf eine Tagesradtour von Darmstadt heim nach Flechtdorf/Wolfsburg, immerhin 400 Kilometer. Kleiner Zwischenstopp bei der Tante in Fulda zum Frühstück und dann weiter, ein solider 32er-Schnitt - über diese Distanz! Mikas Lebens- bzw. Sportler-Credo aber lautet „The moment I stop having fun with it, I’m done with it (Wenn es mir keinen Spaß mehr macht, bin ich damit durch!“. Und die Tatsache, dass er Peter Sagan als Vorbild nennt, zeigt schon: Er kommt vom Radfahren. Dabei hat er in den letzten siegreichen Rennen mehrfach bewiesen, dass er vor allem Körner für die abschließende Laufdisziplin bereithält.

Nächstes Etappenziel: USA

Als eine Premiere mit Paukenschlag betitelt die Presse den Überraschungssieg des Wolfsburgers in der Vendée, mit dem er sich das Weltmeisterschafts-Ticket sichert: Mit einer Zeit 3:47:13 Stunden über die Mitteldistanz qualifiziert sich der 20-jährige VfL-Athlet für die Ironman-70.3-Elite-WM in Utah (USA) am 17. September. Dort wird die Konkurrenz deutlich härter sein als in Les Sables, besonders auch deshalb, weil der Ironman Hawaii verschoben wurde. „Da werden bei der WM in Utah alles Top-Athleten am Start sein!“ Das weiß Mika und rechnet deshalb mit einer ganz anderen Renndynamik: „Ich werde wohl ständig von anderen Athleten umgeben sein.“ Trotz des sehr stark besetzten Feldes hofft Mika auf eine Platzierung „in der vorderen Hälfte und wenn alles ideal läuft sogar in den Top 20“.

Indes bedenke man seine sonstige Arithmetik: Vor drei Jahren starte Mika erstmals in der Bundesliga mit dem Ziel unter den Top 40 zu landen. „Die Athleten, die sich unter den ersten Fünf platziert haben, waren damals Topstars für mich.“ Heute steht er selbst dort. Warum sollte das nicht auch in Utah so laufen? Und wenn es dort nicht gleich auf Anhieb klappen sollte: Mika ist als 20Jähriger einer der jüngsten Ironman-70.3-Sieger der bisherigen Triathlon-Geschichte; nur dem amtierenden Weltmeister Gustav Iden aus Norwegen gelang zuvor Vergleichbares.

Instinkt als Erfolgsrezept?

Nach der WM in Utah plant Mika noch ein weiteres Rennen Mitte Oktober über die Halbdistanz. 2022 möchte er sich dann sportlich gerne gezielt zweigleisig weiterentwickeln. „Es ist mein Wunsch, sowohl auf der Kurz- als auch auf der Mitteldistanz noch näher an die absolute Weltspitze heranzurücken!“

Die drei Sommer-Siege 2021 in Folge waren für Mika absolut ein Traum. Sein Erfolgsrezept, sofern man davon überhaupt sprechen kann, ist wahrscheinlich, dass er einen guten Instinkt für die entscheidenden Rennsituationen hat, weiß, wann er angreifen kann und muss um erfolgreich sein zu können. Instinkt also. Und auf welcher Distanz fühlt er sich eher zuhause? „Hawaii als Ziel ist sicherlich realistischer als Olympia“, sagt Mika: „Aber ich kann echt noch nicht sagen, wo mich mein Weg in den kommenden Jahren hinführt.“ Was er sagen kann: „Ich will weiterhin in den Rennen der Bundesliga starten. Das macht so viel Spaß.“

Mika Noodt - Platz 11 WM Rennen 70.3 in den USA:

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